Anlässlich des fünften Geburtstags unseres Vereins gewährte unser Vorsitzender dem "Sonntags-Wochenblatt" ein Interview, dass am Ostersonntag 2010 veröffentlicht wurde.
Gegenwart und Geschichte
Wolfgang Topp über Leidenschaft, Tourismus und das 5-jährige Jubiläum
Glossen (SWB). Der gebürtige Thüringer lebt seit 41 Jahren in Sornzig und hat sich schon von Kindesbeinen an dem Eisenbahnerleben verschrieben. Und wieso der Modelleisenbahnverein Glossen e.V. mit momentan 13 Mitgliedern alles verbindet, erklärt der Vorsitzende im Gespräch am Sonntag.
SWB: Sie feiern dieses Jahr Ihr 5-jähriges Bestehen mit dem Verein?
Wolfgang Topp: Das ist richtig. Unser Verein wurde genau am 27.April 2005 gegründet und seither bin ich auch Vorsitzender.
SWB: Wieso haben Sie sich als Vereinssitz Glossen ausgesucht?
Wolfgang Topp: Weil wir die einmalige Chance gesehen haben, die Vereinsziele und Aktivitäten in ein Großprojekt zu integrieren, das durch seine Komplexität und seinen Charakter positive Effekte auf den Verein auslösen wird und die Vereinsziele maßgeblich begründet.
SWB: Das heißt?
Wolfgang Topp: Wir wollen den sächsischen Tourismus ankurbeln. Wir haben hier touristische Ziele wie zum Beispiel Kemmlitz, den Tagebau, welcher geflutet wird um ein Naherholungsgebiet zu werden. Dann haben wir den Steinbruch mit Feldbahn und die Gemeinde Sornzig-Ablaß mit zahlreichen Attraktionen.
SWB: Aber was hat das mit dem Verein zu tun?
Wolfgang Topp: Also man kommt mit den modernen Zügen der Bundesbahn nach Oschatz gereist und steigt dort unmittelbar am Bahnhof in den nun schon historischen Zug der Döllnitzbahn, gezogen von einer Dampflokomotive und durchfährt das reizvolle Döllnitztal. Nach Zwischenaufenthalt in Mügeln, dem ehemals größten Schmalspurbahnhof Europas, fährt selbige weiter nach Glossen, um dort auf dem Museumsbahnhof auf die Feldbahn umzusteigen, die ursprünglich Quarzitgestein aus dem Steinbruch Glossen zur Verladung auf Bahnwaggons des "Wilden Robert" transportiert hat. Auf der 2,5 km langen fast vollständig erhaltenen Gleisstrecke wird der Besucher auf umgebauten Loren der Feldbahn ins reizvolle Steinbruchgelände gefahren.
SWB: Und wie verbinden Sie das mit Ihrem Verein?
Wolfgang Topp: Naja, am Ende der Strecke, also im Steinbruch steht das Vereinsgebäude der Feld- und modellbahner, also unser Vereinsgebäude. Darin befindet sich das Feldbahnmuseum mit allerlei seltenen und originellen Feldbahnlokomotiven und die Modellbahnausstellung unseres Vereins. Wir zeigen dort in Modulen die wesentlichen Streckenabschnitte des "Wilden Robert" von Nebitzschen bis Wermsdorf einschließlich Teile des Steinbruchs im Maßstab 1:87 in der Epoche 3.
SWB: Der Fahrgast sieht also dann das, an dem er gerade vorbeigefahren ist?
Wolfgang Topp: Genau. Der Besucher kann sich somit die Bahnstrecke auf der er gerade gefahren ist, im Modell und vor allem in der Darstellung eines Zeitabschnittes anschauen, in dem er noch nicht gelebt hat. Gegenwart und Geschichte sind hautnah zu erleben.
SWB: Haben Sie verschiedene Bahngrößen?
Wolfgang Topp: Ja wir haben eine HOe, eine HO und eine TT-Anlage. Die HO ist meine eigene Anlage, die ich dem Verein aber zur Verfügung gestellt habe. Sie ist etwa 16 Quadratmeter groß.
Die TT-Anlage wurde aus einem Nachlaß erworben, war unvollständig und wurde von uns für Ausstellungen fertiggestellt (ca. 7 qm). Die HOe-Anlage wird digital gefahren, die beiden anderen analog.
SWB: Können Interessierte heute Ihre und die Vereinsbahn bewundern?
Wolfgang Topp: Aber natürlich. Unsere Anlagen sind heute von 11 bis 18 Uhr und morgen am Ostermontag von 10 bis 18 Uhr für Besucher zu besichtigen. Insgesamt können sich die Interessierten über 30 Quadratmeter Modelleisenbahn ansehen.
Scholz, Gespräch: Nicole
Glossen, Ostern 2010